
Unsere Trainingsmethode oder „A long way to go“
Man sagt um zu wissen, welchen Weg man nimmt, muss man wissen wohin man geht!
Genau so ging es uns auch bei der Entwicklung unserer Trainingsmethoden für unsere Pferde. Schon als Jugendlicher war mir klar: Irgendwann werde ich Pferde züchten die für jeden Freizeitreiter in allen Situationen ein verlässlicher Partner sind. Das Schlimmste, dass einem Pferd widerfahren kann, ist es zu einem willenlosen, gebrochenen Wesen zu machen das seinen Besitzer – einem Sportgerät gleich - durch die Landschaft trägt. Daher war es immer mein Bestreben, jedem Pferd seinen individuellen Charakter zu belassen und es zu einem Partner zu machen der mich aus eigenem Antrieb unterstützt.
Da ich Autodidakt bin hat es viel Energie gekostet diesen, meinen Weg zu finden und seit dem Jahr 2000 unterstützt mich Eva tatkräftig dabei.
Unser „Training“ beginnt sofort nach der Geburt des Fohlens. Die ersten Tage des jungen Lebens sind die wichtigste Prägezeit des Pferdes. Was man dem Fohlen jetzt fürs Leben mitgibt, bekommt man später tausendfach zurück!
Das Fohlen immer wieder zum Spielen zu animieren, wie hier mit Aladin, einem Sohn von Shari aus dem Jahr 2010, ist ebenso wichtig für die Festigung der Beziehung wie einfach viel Zeit in der Herde zu verbringen und die Neugierde zu wecken, wie hier ebenfalls mit Aladin.
Im Alter von knapp über zwei Jahren ist die Zeit des „Kindergartens“ vorbei.
Jetzt beginnt die Vorbereitung auf das spätere Leben als Reitpferd. Der wichtigste Platz ist ab jetzt die Arena des Roundpen. Da dieser keinen Blick auf die „Welt draußen“ zulässt, ist es für das Pferd leichter sich auf seinen Trainer zu konzentrieren.
Beim Longieren lernt der Schützling auf stimmliche Kommandos zu achten und deren Bedeutung zu erfassen. Alle drei Grundgangarten, in langsamer wie schneller Ausprägung, Haltparaden und Handwechsel nur durch ein Flüstern gehören zum täglichen Einmaleins. Diese Kommandos müssen natürlich immer mit dem selben Sinn verbunden sein und werden das Pferd auf seinem weiteren Lebensweg begleiten. Nebenbei bedeuten sie auch für den Reiter während der ersten Reitstunden eine nicht zu unterschätzende Versicherung!
Natürlich ist es in dieser, für das Pferd sehr anstrengenden Zeit, sehr wichtig immer wieder das Vertrauen des Pferdes in den Trainer zu stärken. Dabei hilft die von Monty Roberts entwickelte Technik des „Join up“. Dies funktioniert natürlich mit einem Hengst, wie hier mit Eldarion ...
... ebenso gut wie mit einem Wallach, hier Bingo, einer Lipizzaner – Haflinger – Mischung.
Der nächste Schritt, ab einem Alter von drei Jahren, ist das langsame Gewöhnen an die „Arbeitskleidung“, wie hier Arabelle mit Sattel an der Longe.
Hat man während dieses gemeinsamen Weges von zumindest drei Jahren stets sein Bestes gegeben und nur wenige Fehler gemacht, so erhält man einen Gefährten. Jemanden, der seinem Freund sogar an einem wunderbaren Sommertag von der Herde und der Weide weg derart ausgeglichen und am durchhängenden Führstrick folgt wie es Sambesi bei Eva macht.
Dann ist es auch nur noch ein kleiner Schritt für den Reiter, sich in den Sattel auf dem Rücken seines Pferdes zu schwingen und die ersten gemeinsamen Übungen zu machen. (Wieder Eva mit Sambesi)